Briefe vom Vater an seinen Sohn, der in amerikanischer Kriegsgefangenschaft ist (Lager 484 Marseille) aus englischer  Kriegsgefangenschaft
Feldpostbriefe Zweiter Weltkrieg
von Vater Fritz an seinen Sohn Hans-Dieter
aus englischer Kriegsgefangenschaft 1945 -1946

Briefe an Hans 1945 – 1946

Diese Sammlung enthält die Briefe meines Großvaters Fritz aus englischer Kriegsgefangenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg an seinen 17-jährigen Sohn Hans-Dieter in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Am 7. April 1945 geriet mein Vater, damals 16 Jahre alt, in der Nähe von Bad Mergentheim in amerikanische Gefangenschaft und wurde in das berüchtigte Lager 484 bei Marseille gebracht. Bei seiner Entlassung wog er bei einer Körpergröße von 1,82 m nur noch 46 kg. Später wurde er in ein Lager für Unterernährte verlegt, bevor er in die Heimat entlassen wurde.

Die Briefe offenbaren den Schmerz und die Sorge um die Familie und dokumentieren die unzertrennliche Bindung zwischen Vater und Sohn. Aus jedem Wort spricht die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Die bewegende Geschichte einer Familie in schwierigen Zeiten.

Das große Glück, dass die Familie wieder vollständig war, ließ alle Schmerzen ertragen.
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Information zum Buch:
https://buchshop.bod.de/briefe-an-hans-1945-1946-life-is-a-story-story-one-britta-pape-9783711575883

Hardcover
76 Seiten
ISBN-13: 9783711575883
Verlag: story.one publishing
Erscheinungsdatum: 09.02.2025
Preis: 18,- €

Mein neues Buch Briefe an Hans 1945 – 1946 auf Story-One

Erster Brief 1946 von Hans-Dieter aus amerikanischer Gefangenschaft (Lager 484 Marseille)

https://gedankenmelodie.de/brief-aus-gefangenschaft

Kriegsjahre von Hans-Dieter Traxel
Im Jahr 1943 wurde die Unterstufe des Stadtgymnasiums Dortmund im Rahmen der Kinderlandverschickung nach Westpreußen, auf die frische Nehrung, verlegt. In einer dramatischen Nacht im September floh mein Vater von dort nach Hause, da er schwer an einer Lungen- und Rippenfellentzündung erkrankt war, die ihn fast fünf Monate lang plagte.

Am 2. Januar 1945 wurde er zum Arbeitsdienst in Trachenberg, Schlesien, 45 Kilometer östlich von Breslau, einberufen. Der Jahrgang 1928 war verpflichtet, sich freiwillig zum Kriegsdienst zu melden. Im Februar 1945, während der großangelegten Offensive der Russen, befand er sich in Breslau Steinheim. Glücklicherweise gelang es ihm, dem Kessel zu entkommen. Er setzte seine Reise mit dem Zug durch die Tschechoslowakei nach Passau fort. Im Februar 1945 wurde er nach München zur Waffen-SS überstellt. Am 28. März 1945 erlebte er seinen ersten Kriegseinsatz in Edelfingen bei Mergentheim, wo er erneut Glück hatte und als einziger seiner Geschützmannschaft überlebte. Am 7. April 1945 wurde er mit leichten Verwundungen von US-Truppen gefangen genommen. Die Gefangenschaft in einem Hungerlager in Südfrankreich war unmenschlich.

Im September 1946 wurde er schließlich aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Ein ganzes Jahr lang hatte er nichts von seiner Familie gehört. Sein Vater Fritz, der in englischer Gefangenschaft war, hatte über das englische Rote Kreuz von seiner eigenen Situation erfahren. Die zahlreichen Briefe, die sein Vater geschrieben hatte, erreichten ihn jedoch erst im Mai 1946. Bis Ende 1945 durfte er als „Kriegsverbrecher“ keine Briefe schreiben.

Die Familie hatte Anfang 1945 ihr Haus in Dortmund durch Bombenangriffe verloren. Seine Mutter lebte mit seinen Schwestern und dem jüngeren Bruder Gert bei bäuerlicher Verwandtschaft in Dinker Hündlingsen. Dort fand die Familie schließlich wieder zusammen.


Information zur Kriegsgefangenenpost im Zweiten Weltkrieg:
Kriegsgefangene mussten beim Schreiben von Briefen strenge Auflagen befolgen. Zum Beispiel durften sie nur bestimmte Formate nutzen. Auch die Anzahl der monatlichen Briefe, sowie Worte und Zeilen war begrenzt. Den Gefangenen war es untersagt, Informationen über Militärangelegenheiten oder über die Umstände ihrer Gefangenschaft zu schreiben. Kontakt durfte nur mit Familienangehörigen aufgenommen werden. Jeder Brief wurde zensiert.
Die Laufzeit einer Postsendung betrug sechs bis acht Wochen, manchmal auch länger.